Ökologie - Campingpark Waldwiesen
„Alle sprechen vom Umweltschutz, aber die Wenigsten tun etwas dafür!“

Diesen Ausspruch fand ich an der Wand des hiesigen Umweltcampus (Fachhochschule)
Wir wurden nun von Viabono mit einem sehr guten Ergebnis zertifiziert. Die Grafik zeigt den Wasser-, Energieverbrauch und das Aufkommen von Müll im Vergleich zu durchschnittlichen Campingplätzen - sehen Sie selbst:

Ökologie ……. auf einem etwas anders konzipierten Campingplatz

Was bedeutet das? Lesen Sie bitte hier meine Gedanken zu diesem komplexen Thema.

Es ist beileibe nicht so, dass Ökologie erst anfängt, wenn an Wassersparen, Ressourcensparen, Regenwassersammeln, Stromsparen, Mülltrennung, Emissionen einschränken bzw. verhindern, Solarthermie, Geothermie und Photovoltaik usw. gedacht wird.

Ökologie fängt ganz woanders an, im Kleinen und im unauffälligen Tun. Darüber spricht nur niemand. Es ist wenig werbewirksam und mit dieser Art Ökologie läßt sich auch nicht das große Geld verdienen. Ökologie bedeutet auch, dass die Achtung vor dem Material, das oft wiederverwendet werden kann, vorhanden ist. Auf diese Weise lässt sich viel Geld sparen und die Freude über den gelungenen Arbeitseinsatz ist oft riesengroß.

Hier auf unserem Campingplatz haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Ökologie so umzusetzen, dass unsere Gäste mit unserem Tun eine Erfahrung machen, die zur Nachahmung anregen soll.

Bewusst habe ich viele Sätze mit „Warum“ anfangen lassen. So fragen Kinder. Sie sind sehr aufnahmefähig und möchten auch gleich das Eine oder Andere praktisch umsetzen.
So stellen sich ganz viele Fragen, auf die wir meistens eine Antwort haben.

Fangen wir mit einfachen Fragen an:
Unser Campingplatz ist ein anerkannter Naturplatz.

Warum wird unser Campingplatz so genannt? Weil unser Campingplatz so geplant wurde, dass möglichst wenig in die Natur eingegriffen wird und so viel Natur wie möglich erhalten bleibt.

Warum haben wir keine Stechmücken trotz mehrerer Gewässer? Weil wir genügend Vögel haben, die die Stechmücken fressen.

Warum sind bei uns die Vögel? Weil wir ihnen genügend Nistplätze in den vielen Bäumen und Büschen anbieten, die gleichzeitig Futter für den Winter liefern, also dazu beitragen, dass die Vögel hier bleiben können und nicht verhungern.



Unser Schwimmteich ist mit Fischen besetzt, die nicht gefüttert werden. Sie wachsen prächtig.

Warum werden die Fische nicht gefüttert? Weil sie sich von Getier ernähren können, das im Schwimmteich lebt. Diese Art von Gewässer wird auch ein Biotop genannt.
Wir sind stolz auf diesen Schwimmteich. Denn trotz der Fische kann darin sogar gebadet werden, ohne dass ein Konflikt entsteht zwischen Mensch und Tier.


Warum werden die geschnittenen Sträucher und Bäume bei uns gehäckselt?
Mit dem Häckselgut werden Rabatten abgedeckt, damit nur wenig oder gar keine wilden Kräuter (Unkraut) wachsen.
Wenn das Häckselgut lange genug liegen bleibt, ergibt das eine ausgezeichnete Blumenerde.

Warum legen wir Steinmauern lose auf? In den lose aufgelegten Mauern wohnen viele Tiere (Reptilien, Frösche usw.). Am Tage sitzen dann oft Eidechsen auf den warmen Steinen. Die Frösche kommen nachts heraus und wärmen ihre kleinen Bäuche. So kommt es uns jedenfalls vor.

Warum sind bei uns die meisten Wege geschottert? Das Oberflächenwasser kann auf diese Weise leichter in den Boden einsickern und es fließt weniger Wasser in die Bäche. Das wiederum trägt dazu bei, dass so auch Überschwemmungen gemildert bzw. sogar verhindert werden können. Wir müssen nur alle dazu beitragen.


Warum setzen wir beim Bauen Materialien ein, die aus den Inhalten des Gelben Sackes hergestellt wurden? Weil diese Gegenstände besonders resistent gegen Umwelteinflüsse sind, weil sie lange halten, weil sie leicht zu pflegen sind und weil es Sinn macht, aus Altem etwas Neues zu machen und auch zu benutzen.




Mit einfachen Mitteln wurden unsere Kinderspielplätze gebaut. Dazu dienen Steine, die auf dem Campingplatz gefunden wurden, Holz, das auf dem Campingplatz gewachsen ist, riesige Reifen, die von einem großen Traktor stammen.





Warum fahren wir mit Elektrorollern/Fahrrädern auf dem Campingplatz? Wir wollen unseren Gästen zeigen, dass Elektroroller die Luft nicht verschmutzen, sie leise sind und an der Steckdose aufgeladen werden können. Eine Steckdosenladung kostet € 0,60 für 50 km.


Und wo setzen wir die neuesten ökologischen Technologien ein?

Wir sparen Trinkwasser mit besonderen Spararmaturen beim Duschen, Waschen und der Toilettenspülung. Teilweise benutzen wir auch gesammeltes Regenwasser.




Unser Brauchwasser/Warmwasser wird zu 65% von der Sonne erwärmt. Dadurch sparen wir viel Öl. Insgesamt betreiben wir zwei Solarthermie-Anlagen auf unserem Campingplatz.

Eine Heizungsanlage (Feststoffkessel) betreiben wir mit Scheitholz, das auf dem Campingplatz wächst. Dadurch sparen wir wiederum Oil ein.



Auf unseren Dächern befinden sich seit 2007 zwei verschiedene Photovoltaik Anlagen mit insgesamt ca. 18 kWp.

Auch hier tragen wir dazu bei, dass fossile Energie woanders eingespart werden kann.

Die aufstehenden Wohnhäuser wurden in 2004 von außen mit Isoklinker Verbunddämmung saniert. Nach vier Jahren können wir beweisen, dass wir zum Heizen nur noch 1/3 der sonst verbrauchten Menge an Oil benötigt haben.

Unterhaltungskosten fallen keine mehr an. Mit dieser Art der Sanierung haben Sie nie wieder Arbeit mit Ihrem Haus.


In der Planung befindet sich eine Geothermie–Anlage für den Campingplatz, damit wir auch dort gänzlich auf Öl verzichten können.
Inzwischen haben wir so viele Projekte realisiert, die für uns schon alltäglich sind, die nur unseren Gästen und Fremden auffallen.

Gäste, die Interesse haben, sich unsere Öko-Anlagen anzusehen, sind herzlich eingeladen.
Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie, damit Sie, wenn Sie Lust haben und neugierig sind, auch einmal hinter die Kulissen schauen können.

Wir freuen uns auf Ihre Neugierde.
Ihre
Ingrid Schüller

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